Die Art der Alarmierung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Früher – ab ca. den 50er Jahren – wurde im Einsatzfall der Wehrführer von der Einsatzzentrale angerufen und so ein Einsatzauftrag übermittelt. Der Wehrführer löste dann bei sich zu Hause oder am Feuerwehrhaus die Sirene aus. So wurde die restliche Wehr alarmiert und alle Mitglieder fanden sich schnellstmöglich im Feuerwehrhaus ein, um zum Einsatz auszurücken. Alternativ wurde eine Telefonkette zwischen den Mitgliedern in Gang gesetzt, was jedoch sehr zeitaufwändig war. Diese Verfahren wurden bis zum Ende der 70er Jahre praktiziert.
Eine zuverlässige Alarmierung per Telefonkette oder Sirene ist in einer Großstadt wie Hamburg mehr als 2500 freiwilligen Feuerwehrleuten jedoch kaum sicherzustellen. Daher wurden seit Ende der 70er Jahre alle freiwilligen Feuerwehrleute mit analogen Funkmeldeempfängern (FME) ausgestattet. Somit wurde die „stille“ Alarmierung konsequent angewendet. Nur die Mitglieder der alarmierten Wehr erfuhren von einem Einsatz und nicht wie bei den Sirenen die gesamte Umgebung. Die analogen Funkmeldeempfänger waren allerdings recht groß, schwer und unhandlich. Auf Grund der Kastenform und der orangenen Farbe wurden diese oft als „Backstein“ bezeichnet.
Ab Mitte der 90er Jahre wurde die Alarmierungstechnik auf ein digitales System umgestellt. Die neuen Melder sind deutlich handlicher und daher besser am Mann zutragen. Es wurden die digitalen Meldeempfänger (DME) der Typen Swissphone DE-506 (Patron) bzw. später DE-516 (Patron Pro) beschafft. Diese sind etwas kleiner als eine Zigarettenschachtel und ähneln einem handelsüblichen Pager. Der Akku hält, je nach Häufigkeit der Alarmierungen, bis zu einige Wochen. Darüber hinaus können nun mehrere Alarmierungsschleifen und Unteradressen programmiert werden. So können Führungskräfte (z. B. der Wehrführer) separat als Einzelperson oder als Mitglied der gesamten Wehr alarmiert werden. Auf dem beleuchteten Display werden dann erste Informationen, wie Art des Einsatzes und Einsatzort, angezeigt. Jede Alarmierungsschleife löst einen anderen Alarmierungston aus. Diese zeigen uns auch akustisch an, ob es sich um einen Kleinalarm (z. B. brennende Mülltonne), einen Vollalarm (z. B. Zimmerbrand; Verkehrsunfall mit Personenschaden) oder um eine Bereitstellung handelt.
Zusätzlich zur Alarmierung per DME wird zeitgleich ein Einsatzfax ins Feuerwehrhaus geschickt. Auf dieser Einsatzdepesche stehen dann weitere einsatzrelevante Daten, wie beispielsweise Einsatzart, Einsatzort, ein möglicher Anfahrtsweg und eine Auflistung mitalarmierter Kräfte.
Sobald der Pieper Alarm schlägt, wird alles stehen und liegen gelassen um sofort zum Feuerwehrhaus zu eilen. Innerhalb weniger Minuten müssen wir dann zum Einsatz ausrücken. In Hamburg müssen 8 min nach der Alarmierung die ersten Feuerwehrkräfte am Einsatzort sein, so ist die Vorgabe des AGBF-Schutzziels.
Auf der nächsten Seite erläutern wir Einsatzkürzel/Einsatzarten.
Zur Veranschaulichung haben wir hier die Alarmierungstöne des Patron Pro hochgeladen. Wir empfehlen den Ton etwas herunterzudrehen, da es recht laut wird!
Kleinalarm:
Vollalarm:
Bereitstellung: